Artgerechte Fütterung – (k)ein Buch mit sieben Siegeln?
Was beim Menschen gang und gäbe ist, hat längst auch bei Tierfutter angesagt: Biologisch erzeugte Produkte leisten einen wertvollen Beitrag zum Wohlbefinden, zur Gesunderhaltung und zur Leistungsfähigkeit. Doch was muss Hunde- und Katzenkost sonst noch bieten, um die genannten Kriterien zu erfüllen? Unser Blog-Beitrag geht dieser Frage auf den Grund und erläutert Ihnen Wissenswertes und worauf Sie beim Kauf hochwertiger Tiernahrung achten sollten:
Zusammensetzung nach dem Vorbild der Natur
Eins der wichtigsten Kriterien für hochwertiges Futter ist seine Zusammensetzung. Ganz gleich, welche Tierart Sie versorgen möchten: Die Kombination der einzelnen Inhaltsstoffe sollte sich am Vorbild der Natur orientieren. Im Falle von Hund oder Katze heißt das in erster Linie Fleisch zu füttern, denn beide gehören zu den Carnivoren. Doch mit reinen Muskelfasern wären sie nur unzureichend versorgt, weil es ihnen lediglich einen Teil der benötigten Nährstoffe liefert.
Wie bei frei lebenden Verwandten bzw. wilden Vorfahren müssen weitere Komponenten auf dem Speiseplan stehen. Schließlich lösen Carnivoren ihre Beutetiere nicht aus – sondern verschlingen sie buchstäblich mit Haut und Haar, um sich verschiedenartige Proteine zuzuführen. Durch den Verzehr der Innereien samt Magen- und Darminhalt erschließen sie sich eine wichtige Quelle für Ballaststoffe, Mineralien und Spurenelemente. Gelegentlich nehmen Fleischfresser auch Pflanzenkost zu sich, so dass ihr Futter auf natürliche Weise um Vitamine, Salze und Süßungsmittel bereichert wird.
Nahrungsaufnahme in menschlicher Obhut
Mit dieser selbst zusammengestellten Mischung folgt jedes Tier einem untrüglichen Instinkt. Sein Organismus signalisiert ganz deutlich, woran es ihm gerade fehlt – und fordert aktuellen Bedarf über bestimmte Gelüste ein. Dieses natürliche Erbe wirkt in Haustieren ebenso nach wie in ihren Halter/-innen. Doch während die meisten Menschen verlernt haben, auf die Signale ihres Körpers zu achten, fehlt es Tieren oft an der Möglichkeit, sich bedarfsgerecht zu versorgen. Wenn sie einen Mangel verspüren, können sie ihm nicht einfach nachgehen, weil ihnen der freie Zugang zu Nährstoffen verwehrt ist.
Mitunter entladen sich solche Situationen auf unangenehme Weise: Sicher kennen Sie das Bild der sogenannten Naschkatze, die sich scheinbar respektlos an menschlichen Vorräten bedient – oder Sie hören von einem Hund, der sich beim Waldspaziergang den erstbesten Ratten-Kadaver einverleibt. Aus menschlicher Sicht ist ein solches Verhalten frech, eklig oder sogar verstörend; aus Sicht des betroffenen Tieres einfach nur notwendig, weil es ihm gerade an Fett, Ballaststoffen oder anderen wichtigen Nahrungsbestandteilen mangelt.
Rohfütterung als trügerische Alternative
Um dem zu begegnen, ist es wichtig, Heimtieren hochwertiges und bedarfsgerechtes Futter vorzusetzen. Doch im Bemühen, einen naturnahen Ersatz für fehlende Beutetiere zu schaffen, begehen viele Halter/-innen den nächsten Fehler. Bones And Raw Foods (BARF) soll das urtümliche Fressverhalten kopieren, gesundheitliche Probleme vermeiden helfen und Verhaltensauffälligkeiten reduzieren.
Doch der erwünschte Effekt dieser Ernährungsform ist noch immer nicht ausreichend belegt. Zudem fördert die unsachgemäße Zusammensetzung von BARF-Kost genau das, was sie vermeiden soll: Mangel- und Fehlversorgung. Viele Tierärzte stehen der sogenannten Rohfütterung skeptisch gegenüber, da sie viel Hintergrundwissen erfordert und eine sorgfältige Auswahl der Zutaten verlangt. Außerdem haben sich die körperlichen Gegebenheiten moderner Heimtiere stark verändert.
Heute lebende Hunde- und Katzenrassen besitzen weder die Beißkraft noch das Verdauungsvermögen ihrer Vorfahren. Ihre Zähne sind kleiner und weniger stark; die Gebisse weisen Fehlstellungen auf oder sind durch individuelle Rassemerkmale lückenhaft. Auch der Darm arbeitet nicht mehr so zuverlässig wie bei Wildtieren. Er ist häufig verkürzt und / oder besitzt ein gestörtes Milieu. Dadurch kann er die wertvollen Bestandteile der Rohnahrung gar nicht separieren und sie verlassen den Körper von Hund oder Katze ungenutzt.
Mit anderen Worten: Die Ernährung via BARF will gelernt sein. Anderenfalls stellt es den Organismus moderner Haustiere vor ungeahnte Probleme und kann schwerwiegende Folgen haben.
Sorgfältig ausgewähltes Fertigfutter als bessere Wahl
Dem Wunsch, Ihren vierbeinigen Freund gesund und nachhaltig zu ernähren, können Sie trotzdem nachkommen. Bio Hundefutter und Bio Katzenfutter ist so aufbereitet, dass es den natürlichen Bedürfnissen UND den aktuellen Gegebenheiten von Haustier-Organismen gerecht wird.
Es enthält die Zutaten, die Hunde oder Katzen für eine artgerechte Ernährung benötigen. Bei beiden Vertretern des Tierreichs sorgen
– ein hoher Fleischanteil
– glutenfreie Getreidesorten
– Obst und Gemüse
– Öle und Fette
für optimal austarierte Nährstoffe. Im Gegensatz zur Rohfütterung sind die Bestandteile vorverarbeitet, so dass der tierische Organismus sie leichter erschließen und besser verwerten kann.
Durch die ausgewogene Zusammensetzung enthält das Futter beinahe zwangsläufig alle wichtigen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Da die Rohstoffe auf biologische Art gewonnen und verarbeitet werden, ist die Schadstoffbelastung denkbar gering und alle gesunden Bestandteile des Futters behalten ihren Effekt.
So wird zum Beispiel der schädliche Einfluss von Schwefel, Nitraten und Phosphor minimiert – denn beim Pflanzenanbau in Bio-Qualität kommen weder genverändertes Saatgut noch synthetische Düngemittel oder Pestizide zum Einsatz. Dieser Umstand gewährleistet ein gutes Verhältnis zwischen lebenswichtigen Elementen und verhindert, dass sich die Wirkung des einen durch ein Übermaß des anderen aufhebt.
Auch das Fleisch und die tierischen Fette in Bio Hundefutter oder Bio Katzenfutter werden unter ökologischen Gesichtspunkten gewonnen. Schlacht- und Fangtiere erhalten weder Antibiotika noch Kraftnahrung; sie müssen keine langen Transportwege absolvieren und werden keinen Stress-Situationen ausgesetzt. Das macht sich sowohl im Geschmack als auch in der allgemeinen Qualität des Fleisches bemerkbar.
Auf die Feinheiten kommt es an
Dazu kommen Stoffe, die Tiere nur aus Pflanzen gewinnen können – und die in herkömmlichem Futter oft fehlen. Beispiele hierfür sind Carotine, die die Haut vor UV-Strahlen schützen oder Flavonoide, die Parasiten abwehren helfen; aber auch Salz- und Zuckerverbindungen, die das Aufschließen und Verwerten wichtiger Mineralstoffe unterstützen.
In bestimmten Lebensabschnitten oder unter hohen Leistungsanforderungen können weitere Zusätze im Bio Hundefutter oder Bio Katzenfutter sinnvoll sein. So sind Eisen und Folsäure unabdingbare Bestandteile von Blut-, Körper- und Nervenzellen – weswegen sie auf dem Speiseplan von trächtigen, säugenden oder heranwachsenden Tieren nicht fehlen dürfen. Selen und Magnesium hingegen stärken das Muskelgewebe und senken die Stress-Anfälligkeit – genau das Richtige für Sport- und Arbeitshunde.
Nicht zuletzt berücksichtigt hochwertiges Katzenfutter auch die arttypische Eigenheit von Samtpfoten, kein Taurin bilden zu können. Auf lange Sicht kann das Fehlen dieses Stoffes zu Sehschwäche oder gar zur Erblindung Ihres Stubentigers führen. Achten Sie bei der Versorgung Ihrer Katze auf einen gewissen Taurin-Anteil in der Nahrung. Bei Bio Katzenfutter ist er durch den hohen Fleischgehalt gewährleistet.